„Kinder begreifen diese Spielweise ziemlich schnell!“

Ab 2024 wird nur noch „Kinderfußball“ gespielt / Positive Rückmeldung bei Hildesheimer Jugendleitern

Der NFV-Vorstandstreff gilt als wichtiges Segment zum Erfahrungsaustausch zwischen den Funktionsträgern der Vereine und Vertretern der NFV-Kreise - ihre Kenntnisse mitzuteilen oder um wertvolle Informationen für die eigene Vereinsarbeit zu sammeln.

Kürzlich trafen sich dazu rund 40 Teilnehmer im Klubheim des FC Volkersheim.  „Kinderfußball“ hieß das Kernthema bei dem es reichlich Diskussionsstoff zwischen den Delegierten, dem Kreisjugendausschuss und Vertretern des NFV-Kreises Hildesheim gab. Dazu begrüßte der Kreisvorsitzende Detlef Winter den Teamleiter Bereich im Jugend Lars Wolf und  Julian Schüffler von der NFV-Akademie Barsinghausen. Wolf erklärte die neue Spielform beim „Kinderfußball“, die beim 1. FC St. Pauli begann. Er sprach  über den Turniermodus, über Richtlinien, neue Spielideen, Vorteile, Organisation, Spielregeln und  erläuterte in seinem Vortrag eindeutig, dass „Kinderfußball“ laut DFB-Jugendordnung ab dem  Sommer 2024 für die G- bis E-Junioren verpflichtend ist, und wird aktuell in allen der 32 NFV-Kreisen  angeboten. Ebenso werden keine Tabellen aufgeführt.

Beim Kinderfußball im europäischen Vergleich zeigte Wolf auf, dass es in England keinen festen  Spielbetrieb bis zur U 18 gibt, sondern nur geschlossene Nachwuchsligen ohne Auf- und Abstieg und Turniertage mit individuellen Spielregeln „Power Play Law“. In Frankreich besteht kein fester  Spielbetrieb bis zur U 14. Angeboten werden dort Turniertage mit individuellen Spielregeln, bei denen  auch technische Workshops oder Quizrunden rund um den Fußball zählen. Alle Kinder müssen  mindestens 50% der Gesamtspielzeit eingesetzt werden. In Portugal und Spanien gibt es Futsal- Spielbetrieb im Modus „5 gegen 5“. Alle Kinder müssen in einem Spiel eingesetzt werden. Neue Zahlen beweisen das C-Junioren-Spieler massiv aufhören, weil sie am Spielbetrieb nicht beteiligt sind.  Insgesamt gingen rund 30 Prozent der Mannschaften in den letzten Jahren verloren, informierte Wolf. Das will man mit der neuen Spielform ändern, die Ballbesitzzeiten erhöhen und damit auch die Torerfolge forcieren. In Turnierform werden dabei kleinere Mannschaften gebildet, d.h. bei den G-Junioren (U 6/U 7) gegebenenfalls „3 gegen 3“, bei den F-Junioren: (U 8/U 9) „3 gegen 3“ und „4+1“ und bei den E-Junioren (U 10/U 11) „4+1“ und „6+1“. Gespielt wird je nach Größe des Sportgeländes bis zu sechs Feldern. „Das sind Vorschläge des DFB, denn Kinderfußball muss wachsen, Kinder haben Spaß an der neuen Spielart und begreifen diese Spielweise ziemlich schnell“, bestätigte Wolf, und der Kreisjugend-Obmann Hans-Jürgen Schwellnus warf den Futsal-Vergleich ein, der in Hildesheim schnell umgesetzt wurde und im Verband führend ist. „Kritiker gibt es immer, hinsetzen und rumnörgeln geht nicht, fangen  wir einfach an mit Kinderfußball, und ich empfehle regelmäßig in das DFB-Postfach zu schauen, es gibt auch  eine Hol-Pflicht“, verwies Schwellnus lautstark auf das wichtige Nachrichtenportal für die Vereine.

Der Spielleiter Ralf Hamann hatte den Vereinen schon vor mehreren Wochen zweigleisig den Spielbetrieb und Kinderfußball angeboten. Es habe Fehler gegeben, aber die jetzt behoben sind. „Allen recht machen kann man nun mal nicht“, sagte der Spielleiter, der kürzlich einen „Kinderfußball“-Spieltag ansetzte. Lob gab es für ihn von den Delegierten, der sich in vielen Stunden für den Spielbetrieb einsetzt und jetzt auch den „Kinderfußball“ forciert. Deutlich wurde an dem Abend, dass die meisten Vereine das erste „Kinderfußball“-Turnier mit Erfolg über  die Bühne brachten. Auf Wunsch einiger Vereine wird der Kreisjugendausschuss auch in der Hallenrunde „Kinderfußball“ für die G- und F-Junioren anbieten. „Deshalb bei der Meldung unbedingt mit angeben, ob die jeweilige Mannschaft an der normalen Hallenrunde teilnehmen oder Kinderfußball spielen möchte. Die im Meldebogen gemachten Angaben sind dann für die Vereine verbindlich. Ein späterer Wechsel (nach Schließung des Meldefensters) wird nicht möglich sein. Das Meldefenster ist noch bis zum 30. September geöffnet“, so Hamann.

Ein positives Feedback vom ersten Turnier gab auch Carsten Wildt vom TuS Hasede. „26 Kinder waren begeistert und hatten großen Spaß an dieser Spielweise. Wir sollten mehr an die Kinder denken“,plädierte der Haseder und erinnerte an das „Kinder-Zertifikat“, das vom NFV zur Qualifizierung für Kinder-Trainerinnen und -Trainer angeboten wird. „Der DFB stellt die Rahmenbedingungen für Kinderfußball und das sollte von den Vereinen umgesetzt werden“, waren deutliche Worte von Matthias Knackstedt vom JFV Flenithi Süd und Katja Lauterbach, Vorsitzende vom SV Bockenem 07 sagte: „Die Kinder werden von ihren Vätern hochgepuscht, siesollen Spaß haben und ihren Fußball spielen“. (bn)

Fotos: Neumann

 

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Als eindeutiger Verfechter referierte Lars Wolf, Teamleiter im Bereich Jugend von der NFV-Akademie in Barsinghausen, über das Thema „Kinderfußball“.

 

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Reichlich Diskussionsstoff zwischen den Delegierten, dem Kreisjugendausschuss und Vertretern des NFV-Kreises Hildesheim gab es beim Thema „Kinderfußball“ im Klubheim des FC Volkersheim.

 

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Der Kreisjugendobmann Hans-Jürgen Schwellnus und der Spielleiter Ralf Hamann (rechts) im Gespräch. Beide forcieren auch beim NFV-Kreis Hildesheim die Spielweise „Kinderfußball“.

 

 


Autor: Burghard Neumann