Vom Weihnachts- zum Neujahrscup?

Jugendleiter und Kreisausschuss diskutieren über Spielbetrieb | „Relativ gut gelaufen“

Hinrunde, Weihnachtscup, Hallen-Saison und Kinderfußball: Es gab reichlich Gesprächsbedarf. Das war beim ersten Treffen der Jugendleiter des NFV-Kreises Hildesheim für die Saison 2024/25 deutlich zu spüren.

Fast zwei Stunden dauerte der Termin mit dem Jugendausschuss, aus dem alle Beteiligten auch viel mitnehmen konnten. Eröffnet wurde der Abend von Ralf Hamann, und der Spielleiter bat die Vereinsvertreter um Statements zur Hinserie. Diese fielen zunächst überschaubar aus. So wurde der Wegfall der 2. Kreisklasse bei den C-Junioren als sehr negativ aufgenommen. Auch einige kurzfristige Regel- und Spielplanänderungen hätten für reichlich Unruhe gesorgt. Dazu merkte Hamann an, dass sich die Gestaltung der Spielpläne als schwierig erwies, da es auch einige Veränderungen bei den gemeldeten Mannschaften gab.

Ein Thema, das sich sich durch den Abend zog, war die Meldung der Mannschaften, bei der es immer wieder zu Irritationen kommt, sei es auf dem Rasen bzw. in der Halle. Denn die Leistungsstärke der Teams entspreche manchmal nicht der gemeldeten Klasse. Dann kommt es zu regelrechten „Abschüssen“, die beim Gegner natürlich auch für Frust sorgen. Staffelleiterin Conny Jablonski Bähre berichtete dabei von der 1. Kreisklasse der C-Jugend, in der der Spitzenreiter nach acht Spieltagen ein Torverhältnis von 60:4 aufweist, der Tabellenletzte von 4:144 Toren. Sie appellierte an die Verantwortlichen, dass die Trainer darauf Rücksicht nehmen und ihre Kader auch entsprechend aufstellen. Kreisvorsitzender Andreas Wiese sprach sich dafür aus, „einen besseren Weg zu finden, damit die Mannschaften nach Leistungsstärke gemeldet werden“. Wie das realisiert werden kann, sei aber sehr schwierig. Das war auch aus der Diskussion mit den Jugendleitern erkennbar. Denn auch bei den Junioren sei der Leistungsgedanke vorhanden. Und da könne nicht die Lösung sein, dass man die besten Spieler auf die Bank setzt oder gleich zuhause lässt. „Dann verlieren sie die Lust und gehen woanders hin.“

„Ich bin erschüttert, was bei den B-Junioren los ist“, begann Friedrich Münzberger seinen Bericht, in dem es unter anderem um rote Karten und auch Teams ging, die das Spielfeld vorzeitig verlassen haben. Auch Schiedsrichter standen im Blickpunkt, hatten sie mit dem Verfassen der Spielberichte und den daraus resultierenden Gerichtsurteilen für reichlich Frust bei den beteiligten Teams gesorgt. Dazu merkte Marcin Kuczera an, dass man auch den Unparteiischen Fehler zugestehen müsse und keinen Druck von der Seitenlinie ausüben dürfe. „Sie kommen frisch vom Lehrgang und haben dann in der Praxis noch keine Erfahrung. Wir vom Ausschuss helfen ihnen, so gut es geht. Aber wir müssen ihnen auch Fehler zugestehen, genau wie bei den Spielern“, so der Vorsitzende des Schiedsrichterausschusses. Die Auswirkungen seien in der Praxis erkennbar. „Wir bilden praktisch so viele Schiedsrichter aus, wie wir verlieren. Wir bräuchten über 100 Unparteiische mehr, um alle Spiele zu besetzen.“ Von einem ingesamt ruhigen Spielbetrieb konnten die Staffelleiter Stefan Hinz und Frank Albrecht für die jüngsten Fußballer des NFV-Kreises berichten. Das galt auch für die Juniorinnen.

Dann richtete Ralf Hamann den Blick auf die Hallensaison, die mit dem Weihnachtscup einen ihrer Höhepunkte fand. „Es ist relativ gut gelaufen“, so das kurze Fazit des Spielleiters, der dabei besonders die kurzfristigen Absagen von Mannschaften im Blick hatte, die nicht nur die Spielpläne durcheinander warfen, sondern auch für Frust bei den gastgebenden Vereinen sorgten. Gleichzeitig sei der Rückgang der Spiele auch ärgerlich, da damit auch weniger Tore erzielt wurden. Denn die Schirmherren, die Bürgermeister der beteiligten Gemeinden, hatten sich bereit erklärt, für jedes Tor zwei Euro für den guten Zweck zu spenden. Dazu merkte Hamann an, dass die Strafe für den Nichtantritt auch an den guten Zweck gehen wird. Grundsätzlich habe sich aber gezeigt, dass der Dezember für die Teams nicht der optimale Termin sei, da die Vorweihnachtszeit bereits sehr vollgepackt sei. Gleichzeitig sei die Spielplangestaltung nicht einfach gewesen. „Wir sind auf die Hallen angewiesen, die uns zur Verfügung gestellt werden.“ Grundsätzlich bestehe die Idee, dass der Cup in das neue Jahr verlegt wird und als Neujahrscup durchgeführt wird. Das werde die Termindichte entzerren. Auch das Thema Kinderfußball wurde in diesem Zusammenhang noch einmal diskutiert, wobei die positiven Stimmen durchaus überwogen. Auch Ralf Hamann, der in mehreren Hallen unterwegs war, konnte von einer durchaus positiven Stimmung berichten. „Das war die Premiere, und dafür ist es schon ordentlich gelaufen.“ Der Spielleiter nutzte die Gelegenheit, sich bei den Vereinen zu bedanken, die in dieser Hallensaison viele Spieltage ausrichten. Jeweils ein Ball ging an den SSV Elze, SV Bockenem und JFV Flenithi Süd. Es wurden die noch Termine der Endrunden der Hallenmasters bekannt gegeben, die von Mitte Februar bis Anfang März ausgetragen werden. Bockenem ist am 8. März Schauplatz der Bezirksmeisterschaft der D-Jugend. 

 

 

Zeitungsausschnitt


Autor: Heiko Meyer | Leine-Deister-Zeitung